Literaturhinweis: Gott ist ein Kreativer und kein Controller
Amazon: „Dieses Buch wird die Welt der auserwählten Spezies der Führungskräfte auf den Kopf stellen. Denn McKinsey und Freunde haben ihre Effizienzrechnung und Erfolgsrezepte ohne den Menschen gemacht. Wäre Moses mit zehn Excelcharts vom Berg Sinai gekommen, wäre die Geschichte der Menschheit anders verlaufen. Wer seinen Lebenspartner kurz vor Weihnachten zum Jahresgespräch inklusive Zielvereinbarung bittet, wird den Unterschied zwischen Theorie und Praxis am eigenen Leib spüren. Eine unterhaltsame, erkenntnisreiche Reise durch die hoch gestapelte Irrwelt des Managements mit einem versöhnlichen Ende. Denn es gibt Licht am Ende des Optimierungstunnels, wenn es aus Budgetgründen nicht vorher ausgeschaltet wird.“
Ich glaube als Controller jedem „Kreativen“ gerne, wenn er erste Erfolge nachweisen kann („an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“), da ich mich auch gegenüber meinem Arbeitgeber verpflichtet fühle, über die langfristige(!) Effizienz seines investierten Kapitals zu berichten (=“Ergebnistransparenzfunktion“): Auch Vertrauensaufbau ist ein Prozess mit Erfolgen und Nicht-Erfolgen. Klar, Innovationen entstehen nicht aus Exceltabellen. Schön aber für alle Beteiligten, wenn z.B. Excel-Tabellen den Erfolg transparent machen können: „Now I See it“! Gut wäre es aus meiner Sicht auch für alle Beteiligten, wenn sie sich selbst mehr relativieren könnten, d.h. sich nicht so wichtig nehmen würden, und sich gegenseitig als (interne) Kunden sehen könnten, d.h. jeweils eine Dienstleistermentalität für den anderen einnehmen könnten, und, in letzter Konsequenz, einen Nutzen für den Kunden und das Unternehmen entwickeln.
Es ist ja schon bemerkenswert, in einem Buchtitel Controller und Gott zu verbinden. Aber sind wir nicht alle Gottes Geschöpfe, wobei ich jedem freistelle, ob und wie es einen Gott gibt. Aber irgendwie drängt sich bei mir der Verdacht auf, dass der Autor, immerhin 2018/2019 Sprecher der Geschäftsführung der Handelsblatt Media Group unangenehme Erfahrungen im Controller hatte. Vielleicht begegnet er noch Controllern, die sich modern als „Business Partner“ interpretieren und als „Helfer zur Zielerreichung“. Ich würde es ihm wünschen, um sein Bild von Controllern doch noch etwas zu verändern. Die Gefahr von Etiketten wie „Controller“ ist immer die der Verallgemeinerung, was auch das Risiko für meine Beiträge in diesem Blog ist. Es gibt „Solche und Solche“ oder wie man in Köln sagt: „Jeder Jeck ist anders!“. Wobei sich Controller offensichtlich, vielleicht schon aufgrund ihrer Funktionsbezeichnung gut als „Feindbild“ eignen. Siehe den Tatort von 2011 aus Köln „Unter Druck!“